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Ungefähr 70 Besucher kamen zur Gedenkveranstaltung für Jón „Nonni“ Svensson auf den Melatenfriedhof in Köln. Mit einer Gedenkfeier ehrte das Bonifatiuswerk zusammen mit der Deutsch-Isländischen Gesellschaft den Schriftsteller und Jesuitenpater Jón „Nonni“ Svensson anlässlich seines 160. Geburtstages. Die Andacht am Grab auf dem berühmten Kölner Melaten-Friedhof leitete der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.......
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Wir sagen der Botschaft ein herzliches DANKE!
Ein wahrhaft "europäischer" und auch beeindruckender Lebenslauf, bedenkt man, dass Nonni von 1857 bis 1944 lebte!
Und gerade darum passen die Gedenkveranstaltung und das Hörbuch wundervoll in das Projekt "Herkunft hat Zukunft", welches Teil des Europäischen Kulturerbejahres 2018 ist. Unter dem Motto "Sharing Heritage" wird in 2018 das "Gemeinschaftliche und Verbindende Europäischer Kultur" hervorgehoben und geehrt.
Zur besonderen Freude des „Nonni-Fanclub-Deutschland“ reisten u.a. auch der isländische Botschafter S.E. Martin Eyjólfsson und der katholische isländische Bischof David Tencer an, um ihrem "Botschafter der Herzen" am 160. Geburtstag die Ehre zu erweisen. Ihre Ansprachen öffneten die Herzen und Seelen der Anwesenden und füllten die Veranstaltung mit spürbarem, aufrichtigem, verbindenden europäischen Geist.
Mit den Qualitäten eines über Ländergrenzen hinausgehenden, den Menschen freundlich zugeneigtem europäischen Geist beschäftigte sich Msgr. Georg Austen vom Bonifatiuswerk in seiner Predigt in der Eucharistiefeier zum Gedenken an Nonni. Sie fand am 16.11.2017 in der Kapelle des St. Franziskus-Hospitals in Köln statt. So predigte er u.a.:
„...Die Mut machenden Erlebnisse von ‚Nonni und Manni’ können Kindern helfen, den Ängsten der Gegenwart zu begegnen. Genau hinzusehen, um Gespenster als harmlose Schatten zu enttarnen. Also begegnen wir der Angst in Europa mit einer Rückkehr zu den Wurzeln, die uns aufzeigen, dass wir einen sicheren Anker haben, um gemeinsam Europa zu gestalten. Laufen wir nicht denen hinterher, die sich einmauern und ihre Wurzeln kappen wollen. Ohne Wurzeln kann nichts wachsen. Kann nichts blühen. Machen wir Licht in Europa, damit die Schatten der Angst verschwinden. Öffnen wir die Türen unserer Herzen, damit in uns der Raum wächst, in dem das Reich Gottes anbricht....“
Die charismatische Kraft von Nonni strahlt auch heute noch aus seinen Werken, die nach einer Zeit im Dornröschenschlaf per eBooks und Hörbüchern den Markt neu erobern. Diese besondere Mischung aus Güte, Weltoffenheit, tiefem Glauben und Heimatverbundenheit, die den Menschen „Nonni“ ausmachten, veranschaulichte Pfarrer i. R. Peter Danisch in seiner Gedenkrede:
"In der Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, im Alter von etwa sieben oder acht Jahren, als ich gerade einen zusammenhängenden Text lesen konnte, las ich zum ersten Mal eine Erzählung von Jón Svensson, und zwar „Nonni im Schneesturm“. Dieses Erlebnis hat mich sehr beeindruckt. Ich habe das in diesem Büchlein in einer primitiven Kinderzeichnung aufgemalt – wie Nonni mit Pferd und Hund vor dem Abgrund steht, in den er dann hinabgestürzt ist. In der Pfarrbücherei meiner Heimatgemeinde in Magdeburg entdeckte ich in späteren Jahren noch mehr Nonnibücher, die ich alle nach und nachgelesen habe. Die eine oder andere Erzählung las ich auch als Erwachsener noch gern. Irgendwie spürte ich deren positive Wirkung. Jón Svensson schreibt am Ende seines Buches „Wie Nonni das Glück fand“, dass er mit seinen Büchern (und Vorträgen) nicht nur unterhalten, sondern den jugendlichen und erwachsenen Lesern vor allem Lebensfreude und Lebensmut vermitteln wollte Das war seine Absicht, das sah er als seine Missionsarbeit. Kindliches festes Gottvertrauen und Gottverbundenheit waren für ihn die Grundlage, ja Voraussetzung für ein gelungenes Leben, ohne dass sie zu sehr betont wurden. Doch beim Lesen seiner ausführlichen Biographie, die vor kurzem vom Isländischen ins Deutsche übersetzt wurde, wird deutlich, dass in seinem Leben nicht alles glücklich und nach Wunsch verlief, obwohl das so scheinen könnte. Und doch schreibt er im höheren Alter, dass er im Tiefsten immer glücklich war. Als Kind schon hatte er sich vorgenommen, Missionar zu werden. In jungen Jahren war er in den Jesuitenorden eingetreten. Sein Wunsch war, den katholischen Glauben in seiner isländischen Heimat zu verkünden. Doch stattdessen wurde er als Lehrer und Seelsorger in Dänemark eingesetzt. Seine Tätigkeit als Missionar, für die er in den Orden eingetreten war, hatte er sich offensichtlich anders vorgestellt. Bei seinen Oberen und Mitbrüdern im Jesuitenorden fand er nicht immer Anerkennung und Unterstützung. Ihre Strenge und manchmal mangelndes menschliches Mitgefühl zu akzeptieren, fielen dem in Freiheit erzogenen Isländer oft schwer. Das war ihm offensichtlich nur im Glauben möglich. Pater Jón Svensson hatte als Theologe und Prediger ein eher durchschnittliches Talent. Seine hervorragenden erzählerischen Fähigkeiten konnte er dabei wohl kaum anwenden, da damals wohl ein anderer Predigtstil gepflegt wurde. Predigten, die durch Beispiele und Erzählungen lebendig und anschaulich gemacht werden, waren zu jener Zeit weniger üblich. Bei seltenen Gelegenheiten unterhielt er seine Schüler durch spannende Erzählungen aus seiner Heimat, ja er verblüffte sie manchmal sogar durch Zaubertricks, doch letzteres stieß bei seinen Oberen auf Misstrauen und wurde ihm schließlich verboten. Aber: Gerade durch die „Kleinen“ wirkt Gott oft Großes! Doch das hat ihn auch viel gekostet. So geht es ja meistens Menschen, durch die Gott Besonderes für die Menschen wirkt. Schon in früher Jugend erlebte er den schmerzhaften Abschied von seiner Heimat, seiner Mutter, von Geschwistern und Freunden. Seine Jahre als Ordensmann musste P. Jón Svensson im Gehosam gegen seine Vorgesetzten oft in anderer Weise wirken, als er es selbst gewollt hätte. Mit über 50 Jahren begann die schmerzhafte rheumatische Erkrankung, durch die er die pädagogische und seelsorgerische Tätigkeit aufgeben musste. Erst dann begann Jón Svensson, mehr und mehr in Vorträgen über seine Kindheitserlebnisse in der isländischen Heimat zu erzählen und schließlich Bücher darüber zu schreiben. Dadurch bewegte er die Herzen seiner Zuhörer und Leser in ungewöhnlicher und unerwarteter Weise. In hunderten von Vorträgen und in Millionenauflagen seiner Bücher erreichte er viele Menschen in einer ganzen Reihe von Ländern, ja er verwandelte ihre Herzen, bewegte sie zu einer positiven Sicht des Lebens. Tausende von Zuschriften bezeugen das. Im Herzen ist er immer irgendwie ein Kind geblieben, er hatte auch dadurch immer einen leichten Zugang zu Kindern. Wir gedenken heute mit Pater Jón Svensson, der immer „Nonni“ genannt werden wollte, eines Mannes, der vor einem Jahrhundert viele Jahre Menschen begeistert und ihrem Leben eine neue Richtung gegeben hat – und der heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Unsere Zeit ist eine andere als die, in der Nonni, der spätere Pater Jón Svensson, gelebt hat. Die Menschen sind in ganz anderer Weise von Technik, Fernsehen, Internet und vielen Möglichkeiten der Unterhaltung geprägt, alles muss schnell gehen und effektiv sein. Es gibt nicht mehr viele Länder, die nicht in Stunden erreicht werden können. Aber heute vielleicht noch mehr als damals sehnen sich Menschen nach Glück, Liebe, Freude, nach einem erfüllten Leben. Danken wir Gott, dass er uns Nonni geschenkt hat, für das, was er durch ihn Menschen geschenkt hat. Und vertrauen wir ihm die unerfüllten Sehnsüchte der heutigen Menschen an. Vor kurzem ist erstmalig ein Büchlein mit Erzählungen von Nonni in russischer Sprache in einer kleinen Auflage erschienen. Mich erreichten tief beeindruckende Zeugnisse darüber, wie Nonni auch dort verhärtete Herzen verändert. Hoffen wir, dass der gütige und allmächtige Vater auch in unserer Zeit viele Menschen seine Güte und Schönheit durch Menschen wie Jón Svensson spüren lässt."
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„Der Jesuitenpater Jón Svensson – der „Karl May des Nordens“ – wurde vor 160 Jahren in Island geboren. Mit seinen Geschichten von ‚Nonni und Manni‘ begeisterte er Generationen von Kindern. In ihnen verarbeitete er die Faszination, aber auch die Gefahren der Wildnis des Nordens und zugleich die tiefen Fragen des Menschseins. Erweisen Sie ihm – zusammen mit dem Botschafter und dem Bischof von Island – die Ehre und feiern Sie mit uns diese herausragende Persönlichkeit mit einem Gedenktag. Beginnen werden wir mit einem feierlichen Gedenken am Grab von Jón Svensson auf dem berühmten Kölner Melaten-Friedhof. Das Ensemble Rossi rahmt die Feier mit isländischer Musik. Anschließend werden – nach einem Grußwort des Botschafters S. E. Martin Eyjólfsson – das Hörbuch ‚Nonni und Manni‘ der Öffentlichkeit präsentiert und die Nonni-Biografie vorgestellt. Sein Finale findet der Gedenktag im gemeinsamen Feiern der Heiligen Messe, der der Bischof von Island vorstehen wird. In ihr erklingen ebenfalls isländische Lieder, die die Welt des Nordens – die Welt von ‚Nonni und Manni‘ – nach Köln holen.“ Mit diesem würdigen Programm laden Msgr. Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks, und Dr. Sverrir Schopka, Leiter der Deutsch-Isländischen Gesellschaft alle Interessierten ein.
Voll freudiger Erwartung auf diese besondere Veranstaltung ist auch schon die in Köln lebende Präsidentin des Nonni-Fanclubs-Deutschland: „Seit ich vor mehr als 10 Jahren die ersten Nonni-Bücher las, engagiere ich mich dafür, die wundervollen Bücher von Jón Svensson wieder bekannt zu machen. Nicht nur die Bücher – das gesamte Leben dieses Mannes ist faszinierend und wartet eigentlich auch darauf, einmal verfilmt zu werden. Ein „Drehbuch“ liegt m. E. bereits vor: nämlich die oben erwähnte Nonni-Biografie von Gunnar F. Gudmundsson, die im Mai d.J. auf Deutsch erschien. Ich bin sehr froh, dass Nonni zur Wiederkehr seines 160. Geburtstags so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Besonders freue ich mich darüber, dass die „neuen“ Medien Nonni entdeckt haben und mit Hörbüchern und eBooks seine Geschichten zu neuem Leben erwecken. Wenn sich jetzt noch ein Verlag fände, der Nonnis Abenteuer in Comics, Mangas oder Graphic Novels umsetzte, wäre mein Glück vollkommen.“ Wissenswertes zum Leben von Nonni, seinen Büchern – damals und heute – ist auf der Website des Fanclubs zu finden. So auch der Kommentar der russischen Übersetzerin des 2016 erstmals in russischer Sprache veröffentlichten Nonnibuchs. Sie schrieb: „Die Arbeit an der Übersetzung des Buches „Nonni“ hat mir viel Freude gemacht. Es gibt nicht so viele Erwachsene, die die Gedanken und Gefühle eines Kindes so gut und mit so einfachen sprachlichen Mitteln wiedergeben können. P. Jón Svensson war wirklich ein ganz besonderer Mann, vielseitig begabt und reichlich von Gott begnadet. Doch seine größte Gabe war seine Nächstenliebe und diese Liebe fühlt man in jedem Wort. Alle Bücher von P. Jón sind von so einem tiefen, lebendigen Glauben durchdrungen, dass sie sogar ungetaufte Menschen beeindrucken. Einer meiner Bekannten (55 Jahre alt), dem ich die russische Übersetzung geschenkt habe, las das Buch und sagte: „Das ist ja erschütternd! Eine dieser Geschichten würde reichen, um an Gott zu glauben! Dieser Mann war tatsächlich von Gott begleitet und beschützt.“
Die Fanclub-Website ist in der virtuellen Community funcity.de angesiedelt und über die Adresse www.home.funcity.de/nonni-fanclub-deutschland zu erreichen.
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Der Lehre des Augustinus nach gibt es drei Typen von Seefahrern, die metaphorisch für den Menschen selbst zu nehmen sind. Der erste Typ ist der des Ängstlichen, welcher sich kaum aus dem Hafen hinaus traut und so auch sein Leben lang nichts anderes sieht. Der zweite fährt für Lust- und Ehrgewinn weit hinaus und vergisst darüber mit der Zeit Herkunft und Heimat. Der dritte Typ schließlich ist der Ausgewogene, welcher sowohl sein Ziel als auch sein Vaterland nicht ver gisst, auch wenn die Fahrt durch viele (oft lebensbedrohliche) Gefahren und extreme Schwierigkeiten geprägt ist. Der isländische Schriftsteller Jón Svensson war ein Seefahrer und Wanderer im Wortsinn. Und er gehörte wohl zum dritten Typus. Am 16. November 2017 jährt sich sein Geburtstag zum 160. Mal.
Ein (fast) vergessener Klassiker der religiösen Kinderliteratur – Jón Svensson (1857 – 1944) war im vergangenen Jahrhundert einer der bekanntesten europäischen Kinderbuchautoren. Er begeisterte vor allem jüngere Leser/innen mit seinen Erzählungen aus der abenteuerlich-archaischen Welt seiner Kind- heit in Island. Svensson ist heute, völlig zu Unrecht, (nahezu) vollständig vergessen, seine Bücher sind zum großen Teil nur noch antiquarisch erhältlich.
Die „Nonni-Bücher“ waren zumindest bis in die 60- er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein wohl das, was man heute Bestseller nennen würde und be- scherten Autor und Verlag Millionenauflagen ........
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Während Island – das „Eisland“ im hohen Norden, die „Insel aus Feuer und Eis“ – für Touristen, Geologen und andere Wissenschaftler immer interessanter wird, ja zur Zeit direkt Hochkonjunktur hat, ist der ehemalige isländische Bestseller-Autor Jón Svensson – besser bekannt unter seinem Kosenamen „Nonni“ - leider weitgehend in Vergessenheit geraten. „Zu Unrecht“, meint ein großer Nonni-Fan und setzt sich mit viel Engagement für die Wiederentdeckung der „Nonni-Bücher“ ein.
Dabei spielt das Internet eine wichtige Rolle: der Nonni-Fan hat nicht nur vor 5 Jahren den „Nonni-Fanclub-Deutschland“ in www.funcity.de ins Leben gerufen – jetzt will der Fan auf der Homepage des Fanclubs ein Nonni-Abenteuer als „Fortsetzungsgeschichte“ veröffentlichen. Möglich ist das seit dem 1. Januar 2015, denn mit diesem Datum wurden die Rechte an den Nonni-Büchern „gemeinfrei“. Somit kann jede und jeder seine eigenen Nonni-Bücher herausbringen bzw. im Internet veröffentlichen.
Da eine Fortsetzungsgeschichte natürlich unbedingt spannend sein muss, bietet sich das „Abenteuer auf dem Meere“ – enthalten in „Aus Island“ – geradezu an. Gleichzeitig wird auch dieses unscheinbare Büchlein aus dem Jahr 1918 wieder ans Tageslicht befördert – allerdings muss der Text für heutige Leser abgeschrieben werden, weil die Frakturschrift von damals kaum noch jemand lesen kann. Gleichzeitig hat der Nonni-Fan es sich zur Aufgabe gemacht, während des Abschreibens den Text behutsam zu bearbeiten, damit die Leseratten von heute nicht über ungebräuchlich gewordene Begriffe stolpern – trotzdem soll aber die Sprache und der Stil von Jón Svensson erhalten bleiben: sie machen ja die Faszination der Nonni-Bücher aus. Es wird also keine verkürzte Nacherzählung werden, wie sie beispielsweise im Jubiläumsband „Nonni und Manni. Abenteuer auf Island“ bei Herder 2007 zu finden ist. Dieser Titel ist inzwischen längst vergriffen.
Die Veröffentlichung der modernisierten Fassung eines Nonni-Abenteuers ist der Auftakt für weitere geplante Aktionen. Vom „Nonni eBook“ bis hin zum Manga und auch Comic reichen die Zukunftsträume der 1. Fanclub-Vorsitzenden Friederika Priemer. Neue und alte Nonni-Fans sind herzlich willkommen dem Fanclub beizutreten! Im Wesentlichen agiert der Nonni-Fanclub-Deutschland weltweit über das Internet. Buchschenkungen, Lesungen, bevorzugt in Köln, Quiz und Spiele um die Bücher von Nonni und seinem Leben gehören zum Programm des Fanclubs.
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Der nördliche Teil wird im September oder Oktober 2015 eröffnet, aber eine besondere Zeremonie ist nicht geplant. - Schade, finde ich.
Alle Straßen dieses Viertels werden nach historisch bekannten Persönlichkeiten aus Akureyri benannt, nicht unbedingt nur nach Schriftstellern.
Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Straße nach einer bestimmten Person benannt wird:
Die übrigen Straßen in "Hagahverfi" werden nach folgenden Persönlichkeiten benannt:
Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet in einem Artikel am 21. Juli 2015 über die enge Verbundenheit zwischen Köln und Island. Und natürlich gehört auch "Nonni" dazu! Der Artikel empfiehlt zudem den Besuch unserer Fan-Page.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors Emmanuel van Stein! Quelle: "Kölner Stadt-Anzeiger", 21. Juli 2015
Vor kurzem erhielt ich von meiner isländischen Nonni-Freundin Regína folgende Mail. Darin berichtet sie von einem Zeitungsartikel mit einer wirklich sehr ungewöhnlichen Geschichte:
Sie sind beide über 90 Jahre alt und seit 76 Jahren befreundet. Was ihre Freundschaft ungewöhnlich macht: sie haben sich nie getroffen!
Im Jahr 1938 wurden zwei Teenager, Jóhanna Hjaltadóttir in Reykjavík und Yoko Matsukuma in Tokio, Brieffreundinnen - vermittelt durch den isländischen Schriftsteller Jón Sveinsson -Nonni -, der damals in Japan weilte.
Während des Krieges verloren sie den Kontakt, aber knüpften ihn dreieinhalb Jahrzehnte wieder an, als Jóhanna bei einem Kunsthandwerks-Kongress in Island eine japanische Frau traf, die Yoko kannte, die inzwischen eine bekannte Pianistin in Japan geworden war.
Jóhanna und Yoko tauschten in den nächsten Jahren Briefe, Telefonate und Geschenke aus, bis im Jahr 2009 Yoko plötzlich nicht mehr antwortete. Jóhanna nahm an, dass ihre Freundin gestorben sei.
Im vergangenen Herbst unternahm Jóhannas Enkelin (Tochter ihrer Tochter), Jóhanna Kristín Andrésdóttir, mit ihrer Freundin eine Asienreise. Sie benutzte diese Reise, um sich nach Yoko zu erkundigen, weil die Freundschaft ihrer Großmutter mit Yoko sie immer fasziniert hatte. Sie fand heraus, dass Yoko noch lebte und in einem Altersheim in Tokio wohnte. Jóhanna besuchte sie und brachte ihr Geschenke von ihrer Großmutter mit. Im Altersheim traf sie Yokos Enkelin Mayuko. Yoko begrüßte Jóhanna Kristín, aber verstand nicht, wer sie war, da sie offensichtlich an Demenz leidet. Das war auch der Grund, weshalb sie ihrer alten Freundin in Island nicht mehr schrieb.
Jóhanna Hjaltadóttir erfreut sich in Reykjavík guter Gesundheit und wird in diesem Jahr 95. Sie erzählte der Zeitung "Morgunblađiđ", dass sie für diese lange Freundschaft dankbar sei. "Meine Freundschaft mit Yoko hat mich weltoffener gemacht"....
Meine Freundin Regína fuhr fort:
"Meine Mutter sagte mir, dass darüber ein Artikel in der Zeitung stand. Da ich diese Zeitung nicht kaufe, wird sie mir den Artikel aufheben. Darin wird noch mehr über Nonni berichtet."
Ein paar Tage später schrieb Regína:
Jetzt habe ich den Artikel über die Brieffreundinnen in Island und Japan. Darin heißt es, dass im Jahr 1937 Jóhanna ein dynamisches 18-jähriges Mädchen war, die ein brennendes Interesse daran hatte, möglichst viel über die weite Welt zu erfahren. Eine Möglichkeit dafür sind Brieffreundschaften, und Jóhanna hatte Brieffreunde auf den Färöer-Inseln und in USA. Aber sie wollte noch mehr Brieffreunde. Als sie hörte, dass ein alter Freund der Familie, der Schriftsteller Jón Sveinsson - Nonni - gerade in Japan war, schrieb sie ihm einen Brief. "Mein Großvater, Gunnar Einarsson, und Nonni waren gute Freunde und mein Vater, Hjalti Gunnarsson, und seine beiden Brüder besuchten eine Zeitlang Nonnis Schule in Dänemark. Jóhannes, mein Onkel, war immer in gutem Kontakt mit Nonni und ich bekam Nonnis Adresse in Japan von meinem Onkel", sagte Jóhanna.
Jóhanna traf Nonni persönlich im Jahr 1930 in Island, als die isländische Regierung Nonni nach Island einlud, um am 1000-jährigen Jubiläum des isländischen Parlamentes (Althing) teil zu nehmen. Nonni besuchte damals ihre Eltern. Bekanntlich besuchte Nonni Island nur zweimal, nämlich in den Jahren 1894 und 1930, nachdem er mit 13 Jahren ins Ausland gezogen war.
Als Gentleman beantwortete Nonni Jóhannas Brief - den sie an einem sicheren Ort aufbewahrt. Während des Interviews zeigte sie ihn dem Journalisten. In dem Brief, den Nonni auf Englisch schrieb, dankt Nonni Jóhanna, dass sie ihm geschrieben habe und bestellt Grüße an ihren Vater, an den er sich gut erinnere. Dann dankt er Jóhanna für ihre liebenswürdigen Kommentare zu seinen Büchern und teilt ihr mit, dass er ihr bei der Suche nach einem Briefkontakt in Japan helfen werde. Er verspricht, sein Möglichstes zu tun, um Jóhanna mit einem oder mehreren japanischen Mädchen in Brief-Kontakt zu bringen. Nonni schrieb, er könne nur eine Brieffreundin für sie finden, denn eine Korrespondenz mit einem Jungen würde in Japan als ungehörig betrachtet werden.
Jóhanna lacht und sagt, dass sie sich nicht mehr genau an den Wortlaut ihres Briefes erinnern könne, aber höchst wahrscheinlich habe sie geschrieben, dass sie mit jungen Leuten in Japan bekannt werden möchte, aber dass sie hauptsächlich an Mädchen gedacht habe.
Nonni hielt Wort. Anfang 1938 erhielt Jóhanna einen Brief, den sie auch aufbewahrt hat. Er beginnt mit diesen Worten: "Liebe Jóhanna! Du bist wahrscheinlich erstaunt, von einem Mädchen zu hören, das so weit von Island entfernt wohnt. Aber da dein Verwandter, Pater Sveinsson, den Vorschlag machte, dass ein japanische Mädchen dir schreibt, bin ich glücklich, dass ich ausgewählt wurde. Ich würde dich sehr gerne kennen lernen, auch wenn das nur durch Briefe möglich sein wird" ...
Regína schreibt noch, dass es ein langer, sehr schöner Artikel über ihre Freundschaft durch all die Jahre sei.
"Ich hoffe, dir gefällt die Geschichte, die in der Morgenzeitung "Morgunblaiđ" am 23.02.14 erschien", meint Regína zum Schluss.
DAS HOFFE ICH AUCH!
Mit herzlichen Grüßen
Nonnifan
Vor über 70 Jahren, am 16. Oktober 1944, starb in Köln der Ordensmann und Schriftsteller Jón Svensson im hohen Alter von fast 87 Jahren, von jungen und alten Lesern "Nonni" genannt. Er stammte aus Island und war am 16. November 1857 in einer gläubigen protestantischen Familie auf dem Hof Möđruvellir geboren. Hier und dann im nahen Akureyri wuchs er in behüteten, aber bescheidenen Verhältnissen auf. "Svensson" ist sein Vatersname, Familiennamen existieren in Island bis heute normalerweise nicht.
Jahrzehntelang waren die Nonnibücher Bestseller und begeisterten Millionen junge Menschen und selbst Erwachsene in großen Teilen der Welt.
Für Kinder und Erwachsene hielt er in überfüllten Sälen Tausende von Vorträgen, seine Bücher wurden in vielen Auflagen in zigtausenden Exemplaren gedruckt und in fast dreißig Sprachen übersetzt. Auch heute noch, mehr als 70 Jahre nach dem Tode "Nonnis" erinnern sich besonders ältere Menschen gern daran, wie sie beim Lesen seiner Bücher miterlebten, wie er auf dem Hof Skipalon Weihnachten feierte, wie er unter metertiefem Schnee begraben war, wie er mit seinem kleinen Bruder Manni während eines ausgiebigen Rittes auf Islandpferden in den Bergen durch einen wilden Stier bedroht wurde...
Im frühen Alter von 13 Jahren verließ Jón Svensson alias Nonni sein Heimatland, um in Frankreich zu studieren. Er konvertierte während eines längeren Zwischenaufenthaltes in Kopenhagen zur katholischen Kirche, trat später in den Jesuitenorden ein und arbeitete die besten Jahre seines Lebens als Priester und Lehrer in Dänemark.
Der Jesuitenpater und Lehrer Jón Svensson erzählte zunächst seinen Schülern in Kopenhagen in freien Stunden Erlebnisse seiner Kindheit auf der "Insel aus Feuer und Eis". Als er aus gesundheitlichen Gründen die Lehrtätigkeit nicht mehr ausüben konnte, begann er, seine Erlebnisse niederzuschreiben und in Büchern zu veröffentlichen, zumeist in deutscher Sprache.
Was hat die Menschen, besonders junge Menschen, daran so fasziniert, offensichtlich mehr als "normale" Abenteuergeschichten? Was hat auch vielen erwachsenen Lesern von Nonnis Erzählungen neuen Lebensmut vermittelt, so dass sich hunderte davon in Briefen an den Verfasser dafür bedankten?
Ein Grund dafür ist sicher, dass Jón Svensson, der als echter Isländer erzählerisch außergewöhnlich begabt war, es verstand, die Erlebnisse während seiner frühen Jugend im Island des 19. Jahrhunderts in gekonnter Weise äußerst interessant, spannend, mit Humor, warmer menschlicher Güte und einer guten Portion Lebensfreude zu beschreiben.
Getragen von einer tiefen Liebe zu Eltern, Geschwistern und Kameraden, in besonderer Weise geprägt von einer echt gläubigen und sehr klugen und verständigen Mutter, geborgen in einem kindlichen Glauben zum liebenden und beschützenden Gott, wuchs er in einer uns heil und unverdorben erscheinenden Welt heran, an die er sich bis ins hohe Alter mit großen Glücksgefühlen erinnerte. Entsprechend den Gepflogenheiten seines Landes, bewegte er sich völlig frei in den Bergen und auf dem Fjord, hatte ein offenes Herz für die Schönheit der Natur und erlebte Freundschaft mit anderen Kindern der Umgebung, mit denen er täglich spielte oder Ausflüge in die Umgebung des heimatlichen Hofes machte.
Aber so heil, wie es dem Leser scheinen mag, war die Welt auch zu Nonnis Zeit nicht. Die Familie machte schwierige Zeiten durch und geriet nach dem Tod des Vaters in große Not, einige von seinen Geschwistern starben in früher Kindheit. Wie sehr ihn selbst das berührt hat, darüber hat er nichts geschrieben. Jedenfalls schreibt er hauptsächlich über die glücklichen Momente. Den Tod seines Vaters erwähnt er nur nebenbei. Es fehlte aber auch nicht an tragischen und traurigen Ereignissen. Außer dem frühen Hinscheiden seines Vaters erlebte er, wie einer seiner besten Kameraden tödlich verunglückte. Ein Matrose, dem er sich in dankbaren Gefühlen verbunden fühlte, starb an den schweren Verletzungen, die er beim Ausladen eines Schiffes durch eine herabfallende Last erlitt, Nonni selbst geriet mehr als einmal in gefährliche Situationen und kam gerade so mit dem Leben davon, wurde aber immer wieder in unerwarteter Weise gerettet. Die Natur Islands, für die er in seinen Büchern oft fast schwärmerische Worte findet, erlebte er auch als bedrohlich, etwa wie er in einem Schneesturm, wie man ihn nur im hohen Norden erleben kann, in höchste Lebensgefahr geriet, wie er mit seinem Bruder Manni in einem Boot bei dichtem Nebel auf das offene Meer trieb, bei einem Angriff von Eisbären, die einen Menschen schwer verletzten, beim Durchqueren eines Gletscherflusses, dessen Strömung seinen kleinen Bruder mitzureißen drohte...
Auch seine Erlebnisse während seines einjährigen Aufenthaltes in Kopenhagen, während seiner späteren Tätigkeit in Dänemark als Missionar und Lehrer, die Beschreibungen seiner späteren Islandreisen sowie seiner Weltreise, die er noch in hohem Alter unternahm, wurden bzw. werden mit großem Interesse gelesen.
Nonnis Erzählungen vermitteln ein Flair, das sich nur schwer beschreiben lässt. Sie lesen sich leicht, alles scheint einfach und klar. Sie vermögen es, den Leser in eine gelöste, frohe Stimmung zu bringen, ja, manchmal sogar seine ganze Lebenseinstellung zum Guten zu ändern. Denn das Anliegen von Jón Svensson war es, durch seine Bücher die Menschen nicht nur zu unterhalten, sondern ihnen eine wahre, tiefe Freude ins Herz zu bringen und das Gute im Menschen zu wecken. Das erfahren viele Leser seiner Bücher bis in unsere Zeit.
Denn wer die Nonni-Erzählungen unvoreingenommen und mit offenen Herzen liest, findet hier mehr als reine Unterhaltung oder Abenteuergeschichten für Kinder. Das sind sie auch, aber sie sind mehr. Und das ist nicht zufällig, es steckt gewissermaßen ein Geheimnis dahinter.
Der Verfasser der Nonnibücher bat Gott in seinen täglichen Gebeten, dass die Leser durch seine Bücher die durch die Schicksalsschläge des Lebens oft verlorene Freude, das Glück und den Frieden wiederfinden mögen.
Dieses Gebet wurde in erstaunlicher Weise erhört, wie Jón Svensson selbst bezeugt:
"Trotz ihrer außerordentlichen Schlichtheit und Einfachheit sind die Nonni-Bücher schon jetzt in vielen hunderttausend Exemplaren in der ganzen Welt verbreitet und in beinahe dreißig fremde Sprachen übersetzt, und unzählige Menschen erzählten und schrieben mir, dass sie durch die Nonni-Bücher ihre oft seit Jahren verlorene Lebensfreude wieder erworben haben", schreibt Jón Svensson am Schluss seines Buches "Wie Nonni das Glück fand".
Der tiefste Grund für die Wirkung seiner Bücher liegt ohne Zweifel in der positiven, auf den Glauben an Gott gegründeten Lebensauffassung und Weltsicht Jón Svenssons und in dem kindlichen Glauben an einen guten Gott, der den, der auf ihn vertraut, auch in Gefahren, Not und Schuld nicht verlässt. Nur an wenigen Stellen schreibt Nonni darüber. Besonders beeindruckend sind die Schilderung des Abschieds von seiner Mutter und die letzten Seiten in seinem Buch "Wie Nonni das Glück fand." Auch seine Begegnung im Gebet mit Jesus Christus, als er durch Nichtbeachten der elterlichen Anweisung hoffnungslos unter einer tiefen Schneedecke begraben lag, sagt etwas darüber aus. Leider wird diese Episode einer besonderen Erfahrung der barmherzigen Liebe des Heilands in den jüngeren Ausgaben verkürzt und verliert so ihre Aussagekraft.
Sicher bedingt durch die Verbreitung von Internet, Computern und elektronischen Spielen, hat das Interesse an den Nonni-Büchern in den letzten Jahren nachgelassen. Vielleicht kommen auch die weitläufigen und ausführlichen, jedoch literarisch wertvollen Schilderungen von Natur, Stimmungen und Dialogen bei der heutigen Jugend weniger an.
Und doch wurden auch in den letzten Jahren einige Bücher wieder neu aufgelegt. Vor einigen Jahren strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen die sechsteilige Serie "Nonni und Manni" aus, die die interessantesten Episoden aus Nonnis Kindheit zu einer fortlaufenden Handlung verbindet. Sie gewährt einen Einblick in das Leben im damaligen Island. Den Hintergrund bilden die faszinierenden Landschaften der Insel. Jedoch die frohe und befreiende Atmosphäre spürt man im Wesentlichen nur in den Büchern Jón Svenssons.
Seine Bemühungen, durch Bücher und Vortragsreisen Menschen verschiedener Völker miteinander zu versöhnen und zu gegenseitigem Verstehen zu bringen, führte dazu, dass er in den dreißiger Jahren in die Liste der Kandidaten für den Friedensnobelpreis aufgenommen wurde. Die Verleihung dieses Preises wurde jedoch durch den Einfluss des schon von der Nazi-Ideologie geprägten Deutschland verhindert.
Auch mancher von den gestressten und von Burnout bedrohten Menschen unserer Zeit würde sicher durch die Lektüre von Nonnis Erzählungen Beruhigung für die Seele, wenn nicht Heilung, erfahren.
Im St. Benno-Verlag Leipzig erschienen drei Bände mit Nonnis Erzählungen als Lizenzausgabe des Herder-Verlages Freiburg:
1. Ein Isländer erzählt aus seiner Jugend. 1979.
2. Ein Priester erzählt von seiner Heimat. 1981.
3. Abenteuer in Kopenhagen. 1989.
In den letzten Jahren erschienen folgende Nonni-Bücher in deutscher Sprache:
1. Nonni und Manni: Abenteuer auf Island. Herausgegeben von Martin Stiefenhofer. Freiburg: Kerle bei Herder, 2007.
2. Neue Abenteuer auf Island mit Nonni und Manni. Herausgegeben von Martin Stiefenhofer. Freiburg: Herder, 2008.
Die Geschichten in diesen beiden Bänden wurden vom Herausgeber sprachlich überarbeitet.
Gebrauchte Nonni-Bücher kann man im Internet ersteigern.
Zur Verfilmung (aus Wikipedia:)
Als sechsteilige Fernsehserie wurde "Nonni und Manni" im Jahre 1988 verfilmt (Taurus-Film GmbH) und als Weihnachtsserie im ZDF ausgestrahlt. Hierzu gab der Herder-Verlag 1988 das Buch "Nonni und Manni - Die Jungen von der Feuerinsel" (Verfasser Georg Telemann, ISBN 3-451-21356-7) heraus. Der gleichnamige Film ist als DVD (auf Deutsch) im Handel (4 260131 126383), KSM GmbH, Vertrieb: NewKSM/KSM GmbH.
Im Oktober 2010 kam eine "Special Edition" als dreiteiliges Box-Set heraus: Disc 1 und Disc 2 zeigen alle Episoden der o.g. ZDF-Weihnachtsserie. Disc 3 nennt sich "Bonus" und enthält sehenswerte "Extras", u.a. "Wie Nonni sein Glück fand" und eine Biografie von Jón Svensson, KSM GmbH (4 260181985749).
Veröffentlicht in ähnlicher Version in: "ISLAND", Zeitschrift der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V. Köln und der Gesellschaft der Freunde Islands e.V. Hamburg, Heft 02/2014, 20. Jahrgang, November 2014, ISSN 0535-7209.
Vor kurzem sind beim "Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken" 2 interessante Publikationen erschienen, die sich u.a. mit Island beschäftigen. Ich möchte sie hier kurz vorstellen.
Die Broschüre "Katholisch im Norden. ISLAND - Diasporakirche in wilder Natur" beschreibt auf 69 Seiten sehr anschaulich die Situation der 10.455 registrierten Katholiken Islands, die 3,27 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Nur EIN Priester ist Isländer! Er lebt und wirkt in Akureyri, wo ich ihn im vergangenen Jahr persönlich kennen lernte. Dass er - wie alle Isländer - nur mit seinem Vornamen "Hjalti" angesprochen wird, war für mich sehr gewöhnungsbedürftig! Dass er perfekt Deutsch spricht, hat mich zugleich gefreut und überrascht - mehr verrate ich nicht: seine interessante Geschichte - mit Fotos von ihm und seiner malerischen Kirche nebst Pfarrhaus - wird ausführlich in dieser Publikation erzählt.
Als Nonni-Fan blätterte ich das Heft natürlich sofort auf der Suche nach Jón Svensson - genannt "Nonni" - durch und wurde fündig, wenn ich mir auch mehr Informationen über ihn gewünscht hätte.
Die Broschüre ist sehr gut aufgemacht, bringt viele lesenswerte und sehr informative Berichte über die ziemlich ungewöhnliche Situation der hauptsächlich nicht-isländischen Katholiken und enthält wunderschöne Fotos von Land und Leuten, keineswegs nur von Katholiken! :-) Hier eine kurze Inhaltsangabe: Die Kirche (Leben, Struktur, Geschichte, Selige & Heilige), Das Land (Situation Island, Situation Christentum, Religion & Naturglaube, Natur), Leben in der Diaspora (Pilgerort Maríulind, Einsamkeit, Integration, Katechese, Orden, Priester, Ökumene), Hilfe für die Diaspora (Bonifatiuswerk und Diaspora-Kommissariat), Adressen.
Eine ansprechende und empfehlenswerte Lektüre - ohne frömmlerische Missionierungsversuche. Aufschlussreich auch für Nicht-Katholiken. 5 Euro plus Versandkosten. Onlinebestellung: bestellungen@bonifatiuswerk.de
Der Titel "Weiter Himmel - Stille Wege. Pilgerwege zu den heiligen Stätten des Nordens" von Sibylle Hardegger ist ein gebundener "Bildband", der den Leser auf 191 Seiten auf den Pilgerwegen des Nordens in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und natürlich Island begleitet.
Zu Island gibt es zwei Kapitel: "Island - Gottes Farbpalette" (S. 106-109) enthält die Überschriften "Sagas und Aberglaube" und "Wie das Christentum nach Island kam", sowie "Wallfahrt nach Maríulind auf Snaefellsnes"(S. 110-121). Der zuletzt genannte Bericht beginnt mit folgenden Worten (ich zitiere): "Kaum jemand weiß, dass es in Island einen katholischen Wallfahrtsort gibt. Wie auch? Es gibt ja kein von der Kirche approbiertes Wunder in Maríulind. Keine Wallfahrtskirche, nicht einmal eine Kapelle, kein steinerner Altar und auch kein Kreuz, die da im Westen der Insel auf Snaefellsnes in Hellnar stehen. Eine kleine Marienstatue und eine Quelle nur - das ist Maríulind. Inmitten einer wunderbaren Landschaft unweit des Meeres. Spannend geht es weiter - am liebsten würde ich mich sofort auf den Weg nach Maríulind machen! Die Unterkapitel "Über die katholische Kirche Islands" (ein Interview mit Bischof Peter Bürcher), "Isländische Heilige" und "Nützliche Informationen" bringen dem Leser interessante Fakten nahe.
Beide Kapitel über Island beinhalten neben interessanten Informationen wunderschöne Fotos, die sofort Lust machen, Nonni's Heimat zu besuchen bzw. kennen zu lernen. Das war ja auch die Absicht Jòn Svenssons - und es gelingt ihm bis heute - 69 Jahre nach seinem Tod -, seine Leser für die "Feuerinsel im Nordmeer“ und "Zwischen Eis und Feuer" (um nur zwei Titel seiner Nonnibücher zu nennen) zu begeistern. Sie sind übrigens ALLE noch in Online-Bookshops zu haben!
Ebenso interessant, informativ und "fotogen" sind auch die Berichte über die Wallfahrtsorte in den anderen nordischen Ländern, die es durchaus mit dem in den letzten Jahren so beliebt gewordenen "Camino de Santiago" aufnehmen können. Hilfreiche Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten, etc. runden dieses ungewöhnliche Werk ab, dem ich viele Pilger - zu Fuß oder als Leser - wünsche. 19,99 Euro plus Versandkosten.- Onlinebestellung: bestellungen@bonifatiuswerk.de
Am 28. Mai 2013 feierte der virtuelle Nonni-Fanclub-Deutschland in www.funcity.de seinen 3. Geburtstag.
Aus diesem Anlass wurde das "Nonni-Gewinnspiel" veranstaltet, bei dem es "reale" und "virtuelle" Preise zu gewinnen gibt. Zunächst aber müssen die Teilnehmer 10, zum Teil knifflige, Fragen beantworten! Allerdings: die Antworten kann man in funcity finden, vor allem natürlich auf der Homepage des Fanclubs www.home.funcity.de/Nonni-Fanclub-Deutschland.
Als Sachpreise, die anonym verschickt werden, damit die Identität der Gewinner nicht bekannt wird, verlost der Nonni-Fanclub 8 Nonni-Bücher und 2 DVD der Serie "Nonni und Manni. Die Jungen von der Feuerinsel", wobei jeder Sachpreis auch ein attraktives Geldgeschenk in der virtuellen Währung von funcity enthält. Die übrigen "virtuellen" Preise bestehen aus 8 virtuellen funcity-"Wohnungen" unterschiedlicher Größe und Qualität - mit einem Guthaben von je 3 Mrd. FunEuros. Als Trostpreise werden ebenfalls "FunEuronen" vergeben.
Viel Spaß und gute Unterhaltung wünscht schon heute der/die Nonni-Fan Friederika P.
Quelle: http://www.ksta.de/5576308 ©2017
Bericht zum Originalartikel vom 12. Oktober 2011 in den Lokalnachrichten
Mit seinen Nonni-Büchern war und ist der Jesuitenpater Jón Svensson der in Deutschland bekannteste isländische Schriftsteller. Seine Bücher wurden weltweit in über 40 Sprachen veröffentlicht.
Dass Jón Svensson auch eine enge Beziehung zu Eschweiler besitzt, wissen nur noch wenige. So wie Ludger Petersmann, jahrzehntelanger Verwaltungsdirektor des St.-Antonius-Hospitals und zur Zeit mit der Aufarbeitung der Geschichte des Eschweiler Krankenhauses in Buchform befasst.
Der graue Kriegsalltag und das beschwerliche Leben wurde für Stunden ausgeblendet, sobald in den Kriegstagen der Jahre 1943 und 1944 ein betagter Herr die Türen zu den Kinderzimmern des St.-Antonius-Hospitals öffnete. Schmerz und Heimweh waren verschwunden. Die kleinen wie aber auch die großen Patienten waren begeistert von den Geschichten, die dieser Mann zu erzählen wusste, so die junge Ordensschwester Fernandez, die spätere Schulschwester der Krankenpflegeschule (entnommen aus einem Beitrag der Kirchenzeitung, Jahrgang 1989). Dr. Franz Jansen, früherer Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, auf diesen Patienten angesprochen, erinnerte sich an die Begeisterung seines Vaters über die Begegnungen mit dieser Persönlichkeit. Sein Kommentar: "Mein Vater war ein begeisterter Leser der Nonni-Bücher."
Der am 16. November 1857 in Island geborene Schriftsteller kehrte nach seiner Weltreise 1936-1938 wieder in sein Jesuitenkolleg nach Valkenburg zurück, das am 7. Juli 1942 von der Gestapo beschlagnahmt wurde. Der fast 80-jährige Pater fand Aufnahme im Marienhospital Aachen-Burtscheid. Nach der teilweisen Zerstörung des Hospitals kam er bei den Kreuzschwestern in St. Raphael Aachen-Soers unter. Mit der ständigen Zunahme der Fliegerangriffe auf Aachen und aufgrund seiner Erkrankung wurde das St.-Antonius-Hospital in Eschweiler seine neue Zufluchtstätte. Hier hielt er, soweit er konnte, aus seinen vielen Erzählungen Vorträge für Jung und Alt und schrieb an seinem neuen Buch über die gemachte Weltreise. Mit dem Näherrücken der Kriegsfront im September 1944 sicherten ihm die Ordensschwestern eine neue Bleibe im ordenseigenen Franziskus-Hospital in Köln-Ehrenfeld, wo er am 16. Oktober 1944 verstarb.
Nach seinem Tod schrieb einer seiner Leser und Verehrer: Es ist mir, als ob ich den alten, sympathischen Herrn mit leuchtenden Augen im Garten des Hospitals in Eschweiler noch vor mir sähe, auf Stock und Schirm gestützt und umringt von einer Schar von Kindern, so lebhaft und anschaulich, dass man meinte, Nonni müsse noch immer weiter leben. (aus: Jón Svensson, Ein Lebensbild "Nonnis" von Hermann A. Krose, Verlag Herder Freiburg 1949). Wer noch Erinnerungen an Jón Svensson in Eschweiler besitzt, kann sich in unserer Redaktion melden. Wir leiten sie gerne weiter.
Am 29. Juni 2010 wird der ehrwürdige Melatenfriedhof in Köln 200 Jahre alt
Aus diesem Anlass brachte die Bild-Zeitung Köln vom 1. bis 8. Juni 2010 eine 6-teilige Reportage mit interessanten Informationen und Bildern von Persönlichkeiten, die auf Melaten ihre letzte Ruhe fanden. Liste mit prominenten Persönlichkeiten die auf dem Melatenfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden Zur Liste.
Gezeigt wurden aber auch (noch lebende) Menschen, die sich beruflich oder privat mit Melaten verbunden fühlen.
Als "Nonni"-Verehrerin und Mitglied des "Freundeskreis Melaten" habe ich mich sehr über die Chance gefreut, den Bild-Lesern in Köln etwas über den Autor der 12 Nonni-Bücher erzählen zu können.
Man musste sich aber nicht nur gegen die Architektur behaupten. Da waren auch noch die Hausherren, ein Ehepaar von besonderer Prägung. Der Hausherr - ein alter Feudaler. Zwar war seinem Vater das 600 Morgen-Gut versteigert worden, dies nach alter radikaler Konkurs-Manier. Nur die alte barocke Wiege konnte gerettet werden. Sie traf der Hammerschlag nicht, weil ein Säugling drin lag.
Trotz dieses frühen, nie verwundenen Schicksalsschlags ("Trauma" kannte man noch nicht), hatte der Hausherr seinen feudalen Stil erretten können, dies schon aus eigener Kraft; aber er hatte sich noch eine wirksame Stütze verschafft: eine außergewöhnliche Ehefrau, die eigentlich nicht ins westfälisch-ländliche, ganz und gar katholische Feudalsystem passte. Es war eine Schweizerin, künstlerisch hervorragend durchgebildet als Rezitatorin und Altistin und obendrein: nicht einmal evangelisch, nein, eine Reformierte. Eine solche Verbindung zählte damals natürlich zu denen, die als "unmöglich" etikettiert wurden. Nur eine besonders verhängnisvolle Argumentation hatte die Schranke öffnen können: Man bekräftigte die eigenen engen Grenzen, indem man dem neuen Familienmitglied attestierte, sie sei - nach Bildung und Erscheinung - derart außergewöhnlich, dass man in diesem exzeptionellen Falle nun doch eine Ausnahme machen könne.
Damit saß die Hausherrin tatsächlich lebenslänglich in der "Falle": Hoben sie ihre eindrucksvollen Vorzüge ohnehin auf ein Podest, so hatte sie nunmehr auch noch die Pflicht, die Einzigartige darzustellen, die Untadelige, die große Ausnahme. Sie leistete das Geforderte mit derartig freundlicher Gelassenheit, dass man ihr nicht ohne Ehrfurcht begegnen konnte. Ihrer eigenen Kenntnis der Weltliteratur gewiss, hatte sie keinerlei Einwände, wenn der Hausherr sich vor allem der Literatur aus dem Norden verbunden fühlte. Hamsun war selbstverständlich. Aber da waren auch Vertreter aus dem zweiten Glied: Olav Duuns "Die Juwikinger", jene so eindrucksvolle, weil mythendurchzogene Familiensaga aus Norwegen. Sie zählte als Pflichtlektüre, wenngleich keine erzwungene. Ganz einfach: Wer mit zur Familie gehören wollte, las das. Mehrfach las er die beiden Bände - wie also die Geschlechterkette der Juwikinger reihum mal von einem "Per", dann wieder von einem "Anders" geführt wurde - bis es schließlich, wie bei den Buddenbrooks, zu Degenerationserscheinungen kam.
Für die Kinder des Hauses aber gab es eine noch viel größere Attraktion: die Nonni-Bücher von Jón Svensson. Der Schreiber hatte seinen kleinen Helden mit seinem eigenen Kosenamen bedacht. Welch ein Abenteuer war es, welch ein Freiheitsgefühl, durch die wilde, unbeherrschbare isländische Landschaft zu ziehen, welch Erlebnis, mit Nonni und seinem Bruder Manni nach langer, gefahrvoller Höhenwanderung durchs völlig Unbehauste zu einem seltsamem Einsiedler geführt zu werden und welch ein Schauder, dass in einer Geschichte - man sah das auch auf einem eingefügten Bild - plötzlich ein Mann mit klaffender Halswunde durch die Tür trat, als die Familie sich gerade am Abendbrottisch versammelt hatte!
Dieser Onkel Wilhelm Bönner nun - wie wurden seine Besuche von den Kindern ersehnt, denn sie wussten: Er hatte etwas mit der geliebten Nonni-Welt zu tun, ja, er brachte aus ihr sogar etwas Bestimmtes mit. Dieses Etwas zu sehen und anfassen zu können, hatte geradezu rituellen Charakter bekommen. Es war der Höhepunkt eines ohnehin grandiosen Auftritts. Der Jesuiten-Pater Bönner war nämlich eine imposante Figur. Stets trug er einen fast bodenlangen schwarzen Umhang. Da er selber auch ohne dieses Schaustück Volumen, zu bieten hatte, kam es immer zu einem Ehrfurcht gebietenden Auftritt. Sein mächtiger Oberkörper ließ den weit schwingenden Umhang noch mehr Volumen gewinnen. So hatte er keine Mühe, dem wahrlich nicht klein zugeschnittenen Ehepaar auch als Einzelner ein ähnliches Gewicht entgegenzusetzen. Das war schon deshalb nicht leicht, weil sich das gängige Empfangsritual noch dazu in einer großen Halle abspielte, ausgelegt mit Solnhofener Natursteinplatten. Hinein kam da nur, wer einen zimmerbreiten, hoch geschwungenen, schwarz getäfelten Rundbogen durchschritt. Diese Überwältigungsarchitektur konnte dem Onkel aber nichts anhaben. Selbst wenn er von Gestalt klein oder gar mickrig gewesen wäre, sein Mantel barg ein Geheimnis, das allemal unübertrefflichen Nimbus verschaffte. So aber: zunächst einmal diese imposante Großfigur, dann seine besondere Kleidung, dazu die für Auftritte wie gemachten Eltern und hinzugerechnet noch dieses Geheimnis. Das ergab eine wirkliche Szene. Sie spielte sich immer so ab:
Zur angekündigten Zeit klingelte es. Die naseweisen Kinder rannten vor die Etagentür, sahen den großmächtigen Onkel durchs breite Hausportal eintreten. Sofort schauten sie nach seinem Mantel - tatsächlich: Er hatte ihn an! Man durfte "es" also wieder sehen und berühren. Schon ehe man jenen Rundbogen durchschritten hatte, legte der Vater mit seiner Bonhomie los. Die Mutter blieb klug im Hintergrund, in vollkommener Gewissheit, dass sie die eigentliche Attraktion war. Sie gab freundlich die Hand. Sie gab sie gewiss wie immer, nämlich mit einem Druck zwei Grade über jener Grenze, die man als resignierte Kraftlosigkeit bezeichnet hätte. Und wie freundlich dieser Gruß auch war, die Hand wurde so weit vorgestreckt, dass sie gleichzeitig als Distanzsignal verstanden werden musste. Dann die gängigen Präliminarien: Wie es gehe, wie die Reise gewesen sei und schließlich kam der entscheidende, der ersehnte Augenblick: Der Gast entledigte sich seines Mantels. Helfen konnte da keiner, denn der war so mächtig, dass eine helfende Person, von hinten herantretend, die durch und durch bürgerliche Alltagsszene in eine religiöse Zeremonie verwandelt hätte. Onkel Wilhelm wollte das genauso wenig wie die pro Forma katholischen Hausherren. Also machte er es allein.
Er löste die Spange vorn, drehte seinen Oberkörper, griff hinter sich, und mit ausladendem Schwung - anders hätte man die Größe nicht bewältigen können - hob er den Mantel von seinen Schultern. Nun wandte er sich zögerlichen, bedächtigen Schritts zur Garderobe. Das war "der" Moment, "es" zu sehen. Man stellte sich seitwärts neben Onkel Wilhelm (ihm den Weg zu versperren war einfach unmöglich) und sagte: "Dürfen wir es noch einmal sehen?" Seine ohnehin freundlichen Gesichtszüge zeigten plötzlich noch mehr Schmelz, ja sogar etwas wie bedeutsamen Stolz. Er nahm dann den Umhang und schlug ihn so auf, dass sein Inneres nach außen gewendet war, das Äußere also ihm selber zugekehrt. Dann fasste er den Kragen so, dass seine Daumen ihm zugewandt waren. Mit diesen beiden stülpte er nun, sich etwas bückend, den Mantel so vor, dass sich die Innenseite mit Aufhänger und einem eingenähten Etikett uns entgegenwölbte. Auf diesem Etikett lasen wir dann tatsächlich:
"N o n n i".
Jedes Mal durften wir mit den Fingerspitzen über diese eingenähten Schriftzüge fahren. Die feinen Erhebungen der Stickerei glaubte man lange Zeit zu spüren. Ganz klein, fragte man gar nicht, welche genauere Bewandtnis es mit dem Mantel habe und glaubte irgendwie an eine mystische Präsenz oder gar geheime Identität von Nonni und Onkel Wilhelm. Etwas größer, begriffen wir, dass der Mantel tatsächlich Nonnis Mantel war. Und erst als Erwachsene erfuhren wir schließlich, dass beide, eben Nonni und Wilhelm, Jesuiten gewesen waren, beide in Köln gewohnt hatten und dass unser Onkel den Mantel von Jón Svensson selber bekommen hatte, wahrscheinlich schon, als unser Idol todkrank in eine Klinik eingeliefert wurde. Wilhelm Bönner war dabei - und vielleicht auch dieses Erbstück - , als man Jón Svensson auf dem großbürgerlichen Kölner Friedhof "Melaten" zur letzten Ruhe bettete. Der Mantel ist verschollen, das mächtige Haus vom Krieg in Schutt und Asche gelegt, Onkel Wilhelm längst verstorben. Jetzt stimmt der Satz wirklich: In unserer Familie gibt es keine Theologen.
Erschienen in: ISLAND. Zeitschrift der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V. Köln, Heft 2, Nov. 2010.
Der nachstehende Artikel erschien am 28.8.2009 in einer japanischen Zeitung und informiert über die Jón-Svensson-Ausstellung in Chiryu/Japan. Das Foto zeigt den Initiator und Organisator Motokatsu Watanabe, der von 2007 bis 2008 japanischer Botschaftsvertreter in Island war. Dort lernte er "Nonni" (Jón Svensson) kennen und schätzen. Nach seiner Rückkehr organisierte Motokatsu eine Ausstellung nach der anderen, um "Nonni" in Japan wieder bekannt zu machen.
Zur ersten Nonni-Ausstellung in Tokyo im Oktober 2008 war sogar die kaiserliche Prinzessin Akishino erschienen. Kurz vorher hatte Motokatsu ein eigenes "Nonni-und-Manni"-Buch herausgebracht, das er auf dem Foto der Öffentlichkeit präsentiert - zusammen mit dem Original von 1937/38, das Jón Svensson während seines einjährigen Aufenthalts in Japan veröffentlicht hatte.
Vor 71 Jahren – am 18. März 1937 – landete “Nonni”, der berühmte isländische Erzähler Jón Svensson, per Schiff in Japan. Damit wurde der lebenslang gehegte Wunsch des 80-Jährigen Wirklichkeit. „Nonni“ war einer der ersten Isländer, die Japan besuchten. Er wurde beschrieben als „Europas 2. Hans Christian Andersen“ oder als „Islands Mark Twain“. Er wurde auch vorgestellt als „einer der beliebtesten Kinderbuchautoren des 20. Jahrhunderts, geboren im ‚märchenhaften’ Island, dem Land der Sagas und Eddas“.
Bald wird “Nonni” zum zweiten Mal nach Japan reisen – in das Land, das er so bewundert hatte. Glücklicherweise muss er dieses Mal keine beschwerliche Fahrt mit dem Dampfer auf sich nehmen: Er wird „auf den Flügeln“ einer Ausstellung nach Tokyo gebracht, die anlässlich des 70. Jahrestags seines Besuchs in Japan veranstaltet wird.
Auf Anregung des früheren Geschäftsträgers Japans in Island, Motokatsu Watanabe, der „Nonnis“ Comeback vorbereitet, werden zur Zeit von der Japanisch-Isländischen Gesellschaft und vom Nonni-Museum in Akureyri die Tafeln für die Fotoausstellung zusammengestellt.
Motokatsu Watanabe, Vorsitzender des Planungskomitees im „Nonni-Projekt“ „70. Jahrestag von ‚Nonnis’ Besuch in Japan 1937-1938”, sagte am 26. Mai 2008 in Tokyo bei der “Grant Awards”-Verleihung der Scandinavia-Japan Sasakawa Foundation:
„Ich möchte den großen isländischen Autor Jón Svensson – „Nonni“ – wieder nach Japan holen, denn er kann auch heute japanische Kinder genau so faszinieren wie damals, als er zwischen zwei Völkern und Kulturen, nämlich zwischen Island und Japan, eine Brücke schlug.
Er war beeindruckt vom japanischen Volk wegen seiner Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Disziplin, Ehrenhaftigkeit, Höflichkeit, Ausdauer, etc. – Tugenden, die er damals in Japan vorfand.“
Watanabe fuhr fort: "Nonni's Rückkehr nach 70 Jahren ist wie eine Renaissance. Bei seinem ersten Besuch in Japan war Nonni ein einsamer Isländer, und die meisten Japaner wussten nicht, wo Island lag und wer Nonni war. Durch seine Vorträge und Bücher gelang es ihm, sein Heimatland auch in Japan bekannt zu machen. Dadurch kam das Interesse an Island erstmals – gleich einer Welle – ins Rollen. Seit damals gibt es längst eine zweite Welle, und zwar auf den Gebieten der isländischen Musik, Literatur, Design, Frieden, Umwelt/Energie. Unsere Nonni-Ausstellung will diese neue (zweite) Welle symbolisieren und akzentuieren.”
Die kommende Ausstellung trägt den Titel “Nonnis zweite Reise nach Japan.70. Jahrestag von ‚Nonnis’ Besuch in Japan 1937-1938“.
Sie findet vom 14. bis 18. Okt. 2008 in der Schule „Jiju Gakuen“ in Tokyo statt, wo Nonni vor 70 Jahren 600 Schülerinnen und Schüler mit seinem Vortrag begeisterte. Japanische und isländische VIPs werden die Eröffnung mit ihrem Besuch beehren.
Am 15. Oktober wird von der “Society for Icelandic Studies of Japan” unter dem Titel “Isländische Literatur und Jón Svenssons Kinderbücher“ ein Symposium veranstaltet. Die Konferenzsprache ist Japanisch, für ausländische Redner und Gäste wird konsekutiv übersetzt.
Ausstellung und Symposium sind Folgeveranstaltungen der Gedenkfeiern in Reykjavík und Akureyri (Sept. 2007) und in Köln (Nov. 2007) anlässlich „Nonnis“ 150. Geburtstags. Da Jón Svensson in Island geboren wurde (16. Nov. 1857), und in Köln starb (16. Okt. 1944) und beerdigt liegt, hatten beide Länder den Wunsch, im Jubiläumsjahr 2007 die Welt an diesen großen Bestseller-Autor zu erinnern.
Bei seiner Ankunft in Japan am 18. März 1937 meinte Jón Svensson nachdenklich: "Jules Verne sah die Welt in 80 Tagen, ich sehe sie mit 80 Jahren. Mein lang gehegter Wunsch, Japan zu besuchen, ist nun wahr geworden". Der Grund dafür, weshalb „Nonni“ unbedingt nach Japan reisen wollte, war der Jesuit und Missionar Franz Xaver, der 1549 das Christentum nach Japan brachte und dessen Spuren Svensson verfolgen wollte.Während seines einjährigen Aufenthalts in Japan wohnte “Nonni”, selbst Jesuitenpater, im „Kulturheim“ der Jesuiten an der Sophia-Universität (von Deutschen gegründete katholische Universität), Yotsuya, Tokyo. Der verstorbene P. Hermann Heuvers SJ, Rektor der Universität, war mit Nonni eng befreundet. Auch P. Klaus Luhmer SJ, bis vor kurzem Vize-Präsident der Sophia-Universität und mit seinen 92 Jahren immer noch aktiv, lernte Nonni in jungen Jahren kennen; er kam ebenfalls im Jahr 1937 nach Japan.
Nonni hielt in Japan mehr als 50 Vorträge – hauptsächlich an Schulen und Universitäten. Je nach Zuhörerschaft sprach er auf Französisch, Deutsch oder Englisch, oft hatte er auch einen japanischen Dolmetscher. Auch in der Schule „Jiyu Gakuen“ – unserem Veranstaltungsort – wurde sein Vortrag vor 600 Schülerinnen und Schülern mit großer Begeisterung aufgenommen. Darüber hinaus trat Nonni auch in Nara, Kyoto und Osaka auf. Er schrieb viele Artikel in Zeitschriften und Zeitungen und sprach ebenfalls im Radio.
Während seines Aufenthalts in Japan veröffentlichte er drei seiner Bücher auf Japanisch. In einer Widmung schrieb er, er sei sehr glücklich, weil er nun endlich mit seinen jungen japanischen Freunden in deren Muttersprache in Beziehung treten könne. Nonni wurde von den japanischen Kindern sehr geliebt und das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Er schrieb in sein Tagebuch: „… Die Japaner sind sehr höflich und das angenehmste Volk, das ich kenne… Sie sind ein sehr interessantes und bewundernswertes Volk.“ In einem seiner Briefe beschreibt er die Japaner als „ungewöhnlich tüchtig und unübertrefflich freundlich.“
Von den Nonni-Büchern gibt es mehr als 15 Übersetzungen ins Japanische; die meisten erzählen Nonnis Kindheitsabenteuer. Die erste Veröffentlichung erfolgte 1937, die jüngste 1995. Überwiegend tragen diese Bücher Titel wie „Die Abenteuer von Nonni und Manni“ („Manni“ war sein jüngerer Bruder) oder „Nonnis Abenteuer“.
Als „Nonni“ am 18. März 1938 mit MS ‚Terukuni Maru’ von Kobe wieder in Richtung London abfuhr, waren über 2000 Kinder zum Hafen gekommen, um Abschied von ihm zu nehmen. Nonni schrieb darüber in sein Tagebuch:
„…die vielen kleinen Japaner…winkten mir nach, solange sie mich noch sehen konnten. Ich aber fuhr dahin mit dem glücklichen Gefühl, etwas dazu beigetragen zu haben, den westlichen und den östlichen Menschen – Europa und Asien – miteinander zu versöhnen und den Frieden auf Erden zu verkünden…"
Der Artikel über Nonni befindet sich auf Seite 10.
Ausgabe aus 1936 online als PDF
Der Artikel über Nonni befindet sich auf Seite 3.
Visiting in Manhattan last week was a kindly, frosty-chinned churchman of 79, an Icelander and a Jesuit, whose Norse ancestors included such worthies as Queen Aud, widow of Olaf the White, King of Dublin, Thórd Gellir the Godar, who re-formed Iceland's Althing (Parliament) in 965, Loftur Guttormsson the Rich. Hrólfur Bjarnason the Strong and Svenn Thórarinsson who was a procurator and royal farm manager in 1857. When a son was born to Svenn Thórarinsson, he named the babe Jon Svensson. But Jon's mother nicknamed her child "Nonni," and when the boy grew up...