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Autor: Ottmar Fuchs, Dr. theol., geb. 1945, Priesterweihe 1972, Seelsorgetätigkeit 1972–1976, Studentenpfarrer 1977–1981, Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Universität Bamberg 1981–1998, seit 1998 Professor für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, emeritiert 2014.
Der isländische Jesuitenpater Jon Sveinsson, genannt Nonni (1857–1944), war ein beliebter Kinderbuchautor. Als protestantischer Junge wegen fehlender Bildungschancen fernab der Heimat „streng katholisch“ erzogen, litt er sein Leben lang unter der Angst, seine Mutter und andere Lieben könnten verdammt sein, da sie nicht konvertiert waren. Ottmar Fuchs zeigt, wie Nonni mit diesen fundamentalistischen Anteilen von Glaube umging, wie er die verletzenden Strategien kirchlicher Systeme verarbeitete, wie er sie selbst verschärfte und gleichzeitig darunter litt und welche Emanzipationen er erleben durfte – Erfahrungen, die religiös wie politisch auch heute, da identitäre ausgrenzende Dynamiken explodieren, hochbrisant sind. Fuchs antwortet darauf mit dem Entwurf eines Glaubens, der die Menschen in ihrer Freiheit achtet, und einer Kirche, die auf Drohungen und Unterwerfungen verzichtet. Es geht um die Botschaft der bedingungslosen Liebe Gottes, die gerade so nicht „weichgespült“ wird.
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Bericht über das Buch FELDKIRCH AKTUELL 2/2018 [PDF]
Im Rahmen der 800-Jahr-Feierlichkeiten der Vorarlberger Stadt Feldkirch hat Philipp Schöbi ein Buch über „Das literarische Feldkirch“ verfasst, in welchem auch dem isländischen Schriftsteller Pater Jón Svensson SJ ein Kapitel gewidmet ist. Svensson lebte und wirkte in den fünf Jahren 1914 bis 1919 in aller Bescheidenheit an der Feldkircher Jesuitenschule Stella Matutina, hielt während dieser Zeit auch Exerzitien für die Stella-Zöglinge und gab drei seiner berühmten Nonni-Bücher heraus. (Verkürzter Text in Anlehnung an die Buchbeschreibung durch den Autor.)
Kurze Rezension von „Nonnifan“: Das kürzlich erschienene Buch von Philipp Schöbi "Das literarische Feldkirch" kann ich sehr empfehlen - nicht nur wegen des Kapitels über Jón Svensson. Das Buch besticht durch edle Aufmachung, das Format ist sehr ansprechend - ebenso wie das Layout. Es beinhaltet sehr interessante Informationen und bislang z.T. unveröffentlichte Fotos von namhaften Persönlichkeiten, die in Feldkirch bzw. in der "Stella Matutina" gelebt und gewirkt hatten, u.a. Thomas Mann, Arthur Conan Doyle, Erich Maria Remarque, Paula Ludwig - um nur einige zu nennen. Wirklich ein Prachtstück! Meint mit begeisterten Grüßen die Präsidentin des Fanclubs.
Der aktuelle Band 27:
Guðmundsson, Gunnar F. : Pater Jón Sveinsson - Nonni.
© Gunnar F. Guðmundsson 2012, 586 S., € 30,00 plus Versandkosten.
ISBN 978-3-931596-99-6
Die Titel der Schriftenreihe kann man über den deutschen Buchhandel oder direkt bei der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln bestellen.
Die isländische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel
„Pater Jón Sveinsson –
Nonni“
im Verlag Bókaútgáfan Opna, Reykjavík.
Die vorliegende Übersetzung von Prof. Dr. Gert Kreutzer ins Deutsche wurde vom „Fund for
the Promotion of Icelandic Literature” gefördert.
Erzählt wird die Lebensgeschichte des Kinderbuchautors Jón Sveinsson. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts war er auch auf dem europäischen Festland unter seinem Künstlernamen Nonni berühmt. (Dieser Text stammt von der Website der USB Köln)
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH: Gunnar, Professor Kreutzer und last, but not least!, NONNI!!!!
Ein Druckfehler ist es allerdings nicht – was könnte also der Grund sein für diese doppelte
Schreibweise? Hand aufs Herz: Wie würdest du den Namen „Sveinsson“ aussprechen, wenn du nicht zufällig Isländisch oder Dänisch oder Schwedisch
sprichst? Also bei mir würde der Name ziemlich ähnlich wie „Schweinssohn“ klingen – bei dir vielleicht auch?
Und genau das befürchtete der Autor,
der ja zunächst hauptsächlich für die deutschen Leser des Verlags Herder in Freiburg schrieb. Und deshalb änderte er – in Abstimmung mit seinen Vorgesetzten -
seinen Familiennamen in „Svensson“ ab, und alle seine Bücher, die in ca. 30 Sprachen übersetzt wurden, tragen diesen Namen.
Mit einer Ausnahme: auf den Nonni-Büchern, die ins Isländische übersetzt wurden (denn Nonni schrieb ja auf Deutsch!), steht der ursprüngliche Name Jón Sveinsson! Wobei e und i separat gesprochen werden. Svein hieß Nonnis Vater, so dass sein Nachname „Sohn des Svein“ bedeutet. So werden auch heutzutage in Island die Nachnamen „konstruiert“; bei einer Tochter wird die „Endung“ „dóttir“ (daughter, Tochter) an den Vornamen des Vaters angehängt. Wenn jemand also einen isländischen Vornamen z.B. in der Korrespondenz nicht richtig deuten kann, braucht er sich nur den Nachnamen ansehen – dann ist es klar, ob man mit einer Frau oder einem Mann emailt.
Nonni hat übrigens auch mit dem veränderten Namen unterschrieben! Ich habe mehrere Autogramme in seinen Büchern gefunden – überall nennt er sich Jón Svensson (Nonni)!
es ist mir eine große Freude, Ihnen/euch mitzuteilen, dass der Historiker und große Nonni-Verehrer Gunnar F. Guðmundsson den isländischen Literaturpreis 2012 in der Kategorie "Sachbuch" erhalten hat, und zwar für seine Nonni-Biographie "Pater Jón Sveinsson. Nonni". Unter den fünf nominierten Titeln wurde Gunnars umfangreiches und langjährig recherchiertes Werk zum Sieger erklärt - es ist für viele Isländer "Das Buch des Jahres"! Eine original Isländische Version kannst du hier kaufen.
Am Nachmittag des 6. Februar 2013 gab der Präsident der Republik Island, Ólafur Ragnar Grímsson, in seiner Residenz Bessastađir die Namen der beiden Gewinner (Sachbuch und Belletristik) bekannt - nachzulesen auf "Iceland Review Online" (www.icelandreview.com) unter Icelandic Literature Awards Winners Announced. Da der Präsident selbst ein Nonni-Freund ist, hat er den Literaturpreis für die Nonni-Biographie sicherlich besonders gerne vergeben. Herzlichen Glückwunsch, Gunnar!
Nun hoffe ich, dass diese Auszeichnung dazu führt, dass diese sicher hoch interessante Lebensgeschichte Jón Svenssons bald auf Deutsch und Englisch vorliegt - ich kann es kaum erwarten, aufgrund von Gunnars jahrelanger Forschung mehr über Nonnis wahres Leben zu erfahren! Kennen Sie/kennt ihr einen deutschen Verlag, der diese Biographie auf Deutsch herausbringen möchte? Wenn ja, freue ich mich über eine E-Mail. Danke im Voraus!
Mit besten Grüßen und im Vertrauen auf weiteren Erfolg für "Nonni"!
Nonnifan
Den Titel "Jón Svensson. Nonni. Leben und Werk" übernahm sie von der gleichnamigen Ausstellung, die im Jahr 2007 aus Anlass des 150. Geburtstags von Jón Svensson zunächst in Reykjavík, danach in deutscher Fassung auch in Köln und Hamburg, und schließlich im Jahr 2008 sogar auf Japanisch in Tokio zu sehen war.
Die Veröffentlichung umfasst 47 Seiten und zeigt in etwa die Bilder, die auch in den genannten Foto-Ausstellungen bewundert werden konnten. Sie veranschaulichen dem Leser das abenteuerliche Leben Jón Svenssons und geben auch einen Einblick in seine Herkunft und den familiären Hintergrund.
Das Heft kann bei nonni@nonni.is bestellt werden für 2.500 ISK (isländische Kronen), das sind ca. 16 € plus Porto, auf der Buchmesse kann man es auch kaufen. Danach gibt es hoffentlich einen Vertrieb in Deutschland.
Seite 178 :
"Sein Ideal war Versöhnung und ein aufrichtig herzliches Verhältnis der großen Kulturvölker untereinander und Gerechtigkeit gegenüber den kleineren Nationen, deren Anteil am gemeinsamen Kulturschaffen nach seiner Überzeugung uneingeschränkte Anerkennung verdiente.
Für Völkerversöhnung, Völkerfrieden und Völkerfreundschaft ist Nonni stets in Wort und Schrift eingetreten, so dass seine Freunde mit Recht hoffen konnten, die Verleihung des Friedens-Nobelpreises an ihn durchsetzen zu können. Nach dieser Seite hin waren bereits aussichtsreiche Unterhandlungen im Gange, als die Stellungnahme des sogenannten "Dritten Reiches" gegen die Nobelpreise alle weiteren Bemühungen in dieser Sache unmöglich machte."
Abb. 2
"Von Schmerzen gebeugt" in: Dietmar Grieser: "Es ist nie zu spät. Ihr zweites Leben. Von Charlie Chaplin bis Karlheinz Böhm", S. 70-78. Wien: Amalthea Signum Verlag, 2010.
Abb. 3
"Nonnis Comeback" in: Dietmar Grieser: "Die kleinen Helden. Kinderbuchfiguren und ihre Vorbilder", S. 17-31. Wien: Langen-Müller, 1987.
Weitere Fremdpublikationen über den Autor der „Nonni-Bücher“ findet man bei Wikipedia unter Jón Sveinsson ganz unten im Artikel.